Nach dem Aufstieg in die 3. Liga des VfB Lübeck hatte sich der Vertrag von Erfolgstrainer Lukas Pfeiffer automatisch verlängert. Einige Tage später gaben die Norddeutschen bekannt, dass der 32-Jährige weiterhin offiziell als Cheftrainer tätig sein wird. Und das, obwohl ihm die erforderliche Lizenz fehlt, um dieses Amt in der 3. Liga ausüben zu können.
Damit riskiert Lübeck sogar eine Strafe. Pfeiffer besitzt aktuell die B-Lizenz, der Verband setzt in der 3. Liga allerdings die Uefa-Pro-Lizenz voraus. Dennoch werde man Pfeiffer festhalten, "auch wenn dies eine spätere Sanktionierung durch den DFB zur Folge haben könnte", teilten die Lübecker mit.
Pfeiffer trainierte schon in den vergangenen Spielzeiten in der Regionalliga Nord mit einer Ausnahmegenehmigung. Er hatte im Sommer 2021 die Zusage erhalten, den Lehrgang zur in der vierten Liga verpflichtenden A-Lizenz absolvieren zu können. Nach der Corona-Pandemie wurde das Zulassungsverfahren allerdings verändert, so dass andere Bewerber seitdem den Vorzug erhielten.
Ungeachtet dessen bleibt Pfeiffer der Chefcoach des VfB - und wird in der kommenden Saison nach aktuellem Stand der jüngste aller Drittliga-Trainer sein. "Ich bin sehr dankbar für das große Vertrauen, das der VfB mir entgegenbringt, und für den Mut, der für diese Entscheidung notwendig war. Ich habe immer betont, dass ich mich in Lübeck und an der Lohmühle sehr wohl fühle und gerne längerfristig hier arbeiten möchte, am liebsten natürlich als Cheftrainer", wird Pfeiffer in einer Mitteilung zitiert. "Ich werde alles daransetzen, mit meiner Arbeit dazu beizutragen, den VfB im Profifußball zu etablieren."
Der frühere Videoanalyst der deutschen Nationalmannschaft übernahm die Lübecker vor zwei Jahren und kommt nach 72 Pflichtspielen auf einen Schnitt von 1,99 Punkten pro Partie. "Wir sind von den Qualitäten von Lukas Pfeiffer als Cheftrainer absolut überzeugt. Er hat mit unserer Mannschaft in den vergangenen beiden Jahren alle Ziele erreicht", lobt Sportvorstand Sebastian Harms.
"Mit seinen Fähigkeiten - insbesondere in der Mannschaftsführung - hat er es in diesen beiden Saisons geschafft, eine funktionierende Einheit in der Kabine und auf dem Platz zu formen. Dies trauen wir ihm ohne Zweifel auch in der 3. Liga zu und sind überzeugt davon, dass wir in dieser Konstellation die besten Chancen besitzen, unsere Ziele in der kommenden Saison zu erreichen", sagt der Sportvorstand weiter.